7:15 Minuten Pubertät

Man muss nur einen alten Rocksong auflegen – und sofort spürt man, was schon mit 15 wichtig war: die Freiheit, die Liebe, das Alles-Idioten-Gefühl. Nur eine Frage ist neu: Wird es eigentlich gerade immer windiger?

Illustration Dirk Schmidt

Erstens liege ich hier gerade auf dem Sofa und höre Riders on the Storm von den Doors.

Riders on the storm
Riders on the storm
Into this house we’re born

Zweitens ist es mir gerade für 7:15 Minuten und möglicherweise auch danach ausgesprochen scheißegal, ob dieser Text hier nun pünktlich fertig wird oder nicht. Denn ich befinde mich, wie gesagt, auf dem Sofa, wie ich mich mit 15 Jahren (also 1971) auf dem Sofa befand, irgendwo zwischen Traum, Trance und Ekstase – und wie mir damals die Leute unten im Wohnzimmer, bei denen es sich dummerweise um meine Eltern handelte, scheißegal waren und übrigens auch der Satz des Pythagoras und der Aufbau von Kohlenwasserstoffen und Sallusts Catilinarische Verschwörung. Ich genieße hier bitte schön gerade die massive Rückkehr eines fast vergessenen Alles-Idioten-Gefühls, und ich möchte nicht gestört werden.