Die Welt ist müde

Warum die Erschöpfung, unter der wir alle leiden, auch mit dem Zustand unserer Erde zu tun haben könnte.

Illustration: Dirk Schmidt

Der Dichter Theodor Däubler, geboren 1876 in Triest, ge­storben 1934 im Schwarzwald, war eine gewaltige Erscheinung. Ein Bild des Malers Otto Dix zeigt seinen massiven Leib auf einen Stuhl gebreitet, der kaum sichtbar ist, wallend die grauweiße Haarpracht, mächtig der marxmäßige Bart, darüber wache Augen und eine erhebliche Nase. Nichts war gering an diesem Mann, schon gar nicht sein Hauptwerk, Nordlicht heißt es. Wenn je der Begriff Versepos zutreffend war, dann hier. Wie das schon ­losgeht!

Das leiderlöste, fieberfreie Weltenfeuer,

Die Ewigkeit, die wir durch Flammenkronen fassen,

Durchstrahlt die Nacht als nordeneigner Glanzverstreuer.

Muss man auch erst mal draufkommen, nä? Nordeneigner Glanz-verstreuer.