Das Geheimnis der Krabbenchips

Deutsche kennen Krupuk aus dem Chinarestaurant, dabei sind die fettigen Wölkchen eine indonesische Nationalspeise. Wie viel Krabbe steckt in den welligen Chips? Und kann man sie nachbacken? Unser Autor löst in Indonesien die Rätsel der süchtig machenden Knabberei.

Die Fahrer frittieren die Krupuk selbst in großen Sieben. Angst vor spritzendem Fett haben sie offenbar nicht.

Foto: Muhammad Fadli

Es sind manchmal Nebensächlichkeiten, durch die sich Verständnis für ein Land einstellt. Ein paar Stunden im Stau stehen in Delhi, ein Rundgang durch ein Elektronikkaufhaus in Tokio – oder Krupuk essen in Jakarta. Krupuk? Jakarta? Die Krabbenchips, die man in Deutschland in chinesischen Restaurants hingestellt bekommt, um die Wartezeit zu überbrücken. Die kommen eigentlich aus Indonesien, dem viertbevölkerungsreichsten Land der Welt, von dem man im Westen so wenig weiß.

Die Reise zum Verständnis geht damit los, dass es nicht Krupuk ausgesprochen wird, sondern »Kerupuk«, wie Ade Putri Paramadita, 44, sagt. Sie spricht es dem Besucher mehrfach vor. Paramadita bezeichnet sich als »Culinary Storyteller«, als Kochgeschichtenerzählerin. Im Jahr 2000 fing sie an, einen Blog zu schreiben, zwei Jahre danach berichtete sie für MTV Indonesia über die angesagtesten Restaurants und wurde später Co-Moderatorin einer wöchentlichen Radiosendung mit dem Titel Food For Fun. Dazu hat sie zwei Rockbands gemanagt und allein einen Sohn groß ­gezogen, der mittlerweile 25 Jahre alt ist – und Koch.