»Ich habe mich entschlossen, glücklich zu sein«

Christian Bär kann nicht mehr essen, nicht mehr sprechen, nicht mehr selbstständig atmen. Er hat ALS – die Krankheit, bei der die Muskeln immer weiter schwinden. Ein Interview per Sprachcomputer zur Frage, wie man auch in ausweglosen Situationen die Zuversicht wahrt.

Als dieses Interview Mitte Dezember stattfindet, kommt Christian Bär gerade aus dem Urlaub zurück. Er war im Allgäu, schön war es, sagt er, traumhafte Winterlandschaften und Weihnachtsmärkte. Aber auch beschwerlich, mitten im Schnee, mit einem Rollstuhl, der mit ihm als Passagier gut 350 Kilo wiegt: samt Roboterarm, augengesteuertem Sprachcomputer, Infusionsständer, Kopfstütze, Beinhalter, speziellen Polstern und Schalen, in denen Bär eher liegt als sitzt.

Christian Bär kann nicht mehr essen, nicht mehr sprechen, teils nicht mehr selbstständig atmen und außer den Augen so gut wie keinen Muskel bewegen. Er hat »Amyotrophe Lateralsklerose«, kurz ALS, eine Erkrankung des zentralen und peripheren Nervensystems. Die Krankheit führt zu Muskelzuckungen, Muskelschwäche und zum Muskelschwund – bis hin zur vollständigen Lähmung aller Muskeln. Bekanntheit erlangte ALS unter anderem durch den britischen Physiker Stephen Hawking – und durch die »Ice Bucket Challenge«, einer Aktion in den sozialen Medien.