»Sich um andere zu kümmern, kann sehr glücklich machen«

Mehr als 20 Jahre lang war Hans Herbig erfolgreicher Fotograf im Fun- und Bergsport. Als er daran zu zweifeln begann, krempelte er sein Leben komplett um – und fand neue Erfüllung als Pfleger auf einer Intensivstation.

In seinem alten Leben fotografierte Hans Herbig Skater und Snowboarder und war viel als Fotograf in den Bergen unterwegs, teils auf hohen Gipfeln.

Foto: Robert Pupeter

Hans Herbig: Als junger Mann war ich Skater. Da einige meiner engsten Freunde bald sehr gut wurden, fing ich an sie zu fotografieren. Als sie dann gesponsert und bekannt wurden, wuchs der Bedarf an diesen Bildern. Es entstanden Magazine für Skater in Deutschland, eine Szene formierte sich, und ich wurde einer ihrer Chronisten. Als Autodidakt konnte ich auf dem Feld vieles ausprobieren und lernte die Technik schnell. Ich hatte ein Thema. Und bald noch eins, denn neben vielen Skatern hatte ich auch Snowboard-Freunde, die mich schon bald fragten, ob ich sie nicht beim Snowboarden fotografieren will. 1997 gründete ich mit Gleichgesinnten das Snowboard-Magazin Pleasure. Damals steckte ich noch in einer Krankenpfleger-Ausbildung. Nachdem wir das Magazin einige Jahre neben unseren normalen Jobs gemacht hatten, bin dann aber voll in die Fotografen-Laufbahn reingesprungen, als ich sah, dass man wahrscheinlich davon leben könnte. Das konnte ich dann 20 Jahre lang mal besser, mal schlechter. Bis ich merkte, dass etwas nicht stimmte.