»Es gibt Fälle, wo der Hund vorne im Auto sitzt und die Ehefrau hinten«

Das Haustier als Partnersatz? Als Grund zur Eifersucht? Oder gar als Testlauf für ein gemeinsames Kind? Die Psychologin Silke Wechsung hat die Mensch-Hund-Beziehung jahrelang erforscht und sagt: Haustiere kompensieren, was man in zwischenmenschlichen Beziehungen nicht findet.

»35 Prozent aller Halter haben eine engere Beziehung zu ihrem Hund haben als zu menschlichen Partnern«, sagt Silke Wechsung.

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SZ-Magazin: Frau Wechsung, kommt es oft vor, dass Menschen Haustiere als Partnerersatz sehen?
Silke Wechsung: Aus meiner Forschung kann ich sagen, dass 35 Prozent aller Halter eine engere Beziehung zu ihrem Hund haben als zu menschlichen Partnern, unabhängig davon, ob damit die eigene Beziehung oder Familie gemeint ist. Bei Singles liegt es auf der Hand, dass ein Hund als konstanter Sozialpartner, mit dem man zusammenlebt, ein besonders enger Begleiter sein kann. Aber interessanterweise kompensiert der Hund auch viel, was man in zwischenmenschlichen Beziehungen nicht findet. Sonst wäre er nicht in vielen Konstellationen der wichtigste Beziehungspartner, obwohl menschliche Partner existieren.