»Er war die Stimme des Landes. Aber die Tantiemen haben andere kassiert«

Vier Jahre nach dem Tod der brasilianischen Musik-Ikone João Gilberto widmet ihm seine Tochter, die Sängerin Bebel Gilberto, ein Album: João. Im Interview spricht sie über ihre besondere Beziehung, die Seele des Bossa Nova und die Wut nach dem Tod ihres Vaters.

Foto: Vincent Rosenblatt

Eigentlich hatte Bebel Gilberto geschworen, nie mehr über ihren Vater zu sprechen. Zu groß war der Name João Gilberto, zu groß auch das Chaos, das er ihr hinterließ. Er starb 2019 in Rio de Janeiro, wo die Tochter heute lebt. Bebel Gilberto nimmt den Laptop, und damit auch uns im Video-Gespräch, durch die kleine Wohnung. Zwischen ihren Füßen wuselt ihr Hund Ella. Gilberto springt aufs Bett, Ella ihr hinterher. Später erfahren wir: Trotz des weltweiten Erfolges ihres Vaters ist diese Wohnung fast alles, was Gilberto hat. Ein Interview über die Beziehung von Vater und Tochter, über Vergebung und die Seele des Bossa Nova.