»Kindern die Wahrheit beizubringen ist das größte Zeichen der Liebe«

Mit sieben wäre John Lydon um ein Haar gestorben. Dann wurde er zu Johnny Rotten, dem berühmtesten Punk der Welt - und später zu einem verblüffend konservativen Vater.

Vier Ohrringe, neun Leben: Dieser Mann hat viel hinter sich – und trotz allem gut lachen.

Fotos: Alex de Brabant

SZ-Magazin: Als Sie sieben Jahre alt waren, mussten Sie Ihre Eltern neu kennenlernen.
John Lydon: Korrekt. Ich lag sieben Monate im Koma, danach fehlte mir jede Erinnerung.

Grund für das Koma war eine Meningitis. Wie hatten Sie sich infiziert?
Vielleicht durch eine Ratte. Wir wohnten in einer armen Ecke von London, mein Vater war ein irischer Einwanderer, die galten damals als der letzte Dreck, also lebten wir im Dreck. Zu sechst in zwei Zimmern. Wenn wir Kinder im Hinterhof spielten, liefen uns die Ratten über die Hände. Die Meningitis kam vermutlich von so einem Viech. Ein Biss oder eine verschmutzte Pfütze, irgend so was. Ich wäre fast krepiert bei der Sache. Es war verdammt knapp.