»Ich hatte von allem zu viel dabei«

Lea Rieck ist allein auf einem Motorrad um die Welt gefahren. Hier erzählt sie, wie man der Einsamkeit trotzt, im Nirgendwo eine Unterkunft findet und warum das Alleinreisen als Frau mehr Vor- als Nachteile hat.

18 Monate lang war die 34-Jährige unterwegs, unter anderem in Mexiko.

Foto: Lea Rieck

SZ-Magazin: Was darf ich auf keinen Fall vergessen, bevor ich mich auf eine große Reise begebe?
Lea Rieck (34): Die Leute denken immer, sie müssen sich bis unter die Zähne ausrüsten, das stimmt nicht. Ich hatte von allem zu viel dabei, zu viele Kleider, zu viel Ausrüstung, zu viel Kosmetik, auch emotionale Dinge, wie einen Kaschmirschal, den meine Mutter mir gegeben hatte. Nach zwei Wochen habe ich die Hälfte meines Gepäcks nach Hause geschickt. Mir fällt nichts ein, was ich nicht auch unterwegs hätte kaufen können. Außer mein Werkzeug und meine Ersatzteile, auf die kann ich als Motorradreisende nicht verzichten. Was man aber wirklich nicht vergessen sollte, ist zum Tropenarzt zu gehen, sich beraten und impfen zu lassen. Diesen Schutz kann man später nirgendwo kaufen.