Vermissen Sie den Tatort manchmal, Maren Eggert?

Die Schauspielerin im Interview ohne Worte über erlebte MeToo-Momente, Mutterschaft und das, was sie vor einer Kamera nie tun würde.

Geboren 30. Januar 1974 in Hamburg 
Beruf Schauspielerin 
Ausbildung Otto Falckenberg Schauspielschule München 
Status Auffällig unauffällig

Bei der ersten Begegnung sagt der gut aussehende und sehr zuvorkommende Roboter Tom im Film Ich bin dein Mensch zu Alma: »Deine Augen sind wie zwei Bergseen, in denen ich versinken möchte.« Das ist natürlich KI-Kitsch und auch so gemeint, er wird später bessere Sätze sagen und originellere Komplimente machen, aber Maren Eggerts Augen haben schon was. Was sie in ihren Blick legen kann, ist Kunst, zum Beispiel wenn sie mit der Band Erdmöbel das Weihnachtslied Lametta singt, sie und der Sänger sitzen im Musikvideo einander am Tisch gegenüber, Kopfhörer auf den Ohren, und man denkt, was für ein Flirt! Auch wenn es vielleicht gar keiner sein soll. Für ihre Darstellung in Ich bin dein Mensch wurde Maren Eggert 2021 mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet. Das Fernsehpublikum kennt sie am ehesten als langjährige Polizeipsychologin neben Axel Milberg im Kieler Tatort (2003 bis 2010), das Theaterpublikum aus dem Bochumer Schauspielhaus (1998 bis 2000), dem Hamburger Thalia Theater (2000 bis 2009) und dem Deutschen Theater in Berlin (seit 2009). Im Juli kommt ein neuer Film mit ihr ins Kino, Kein Wort heißt er. Eggerts Figur ist eine erfolgreiche Dirigentin und Mutter, die begreifen muss, dass sie keine Ahnung hat, was in ihrem jugendlichen Sohn vorgeht. Und dass Schweigen nicht immer besser ist als Reden.