Sagen Sie jetzt nichts, Roger Willemsen

Ein Interview, bei dem der Autor nichts sagt, und doch alles verrät: über deutsches Fernsehen, Verführungskunst und die Grenzen seiner Offenherzigkeit.

    Name: Roger Willemsen
    Geboren: 15. August 1955 in Bonn
    Beruf:
    Autor, Moderator
    Ausbildung:
    Studium der Germanistik, Philosophie, Kunstgeschichte in Bonn, Florenz, München, Wien
    Status: Edel sei der Mensch, hilfreich und gut

    Neulich stand in der Zeitung: »Lothar Matthäus ist ein besonderer Mensch. Er hat 150-mal für die Nationalmannschaft gespielt.« Roger Willemsen saß noch nicht mal auf der Ersatzbank, aber ein besonderer Mensch ist er auch: Er hat über Robert Musil promoviert, gemeinsam mit Charlotte Roche auf einer Toilette gepinkelt und ein krankes Orang-Utan-Baby auf einem Kanu vor dem Tod im indonesischen Dschungel gerettet. Er ist Schirmherr eines afghanischen Frauenvereins, Honorarprofessor an der Humboldt-Universität zu Berlin und sagt, obwohl er Anzüge trägt, meistens, was er denkt. Ab und zu schreibt er ein Buch, gerade ist wieder ein neues erschienen: Die Enden der Welt. Im Fernsehen sieht man ihn nicht mehr so oft, vielleicht hat er bei unserem Shooting deshalb so gute Laune. Man darf sich Roger Willemsen als glücklichen Menschen vorstellen.

    Fotos: Frank Bauer