Hinter mir her

Ein Mann verfolgt unsere Autorin am helllichten Tag in einem gut besuchten Park mehr als eine Stunde lang. Er greift sie nicht körperlich an – und fügt ihr doch bleibende Wunden zu. Eine Geschichte über Angsträume und über die Grauzonen des Rechts.

Wir sitzen uns gegenüber. Du: Mitte 30, schwarzes Haar, Dreitagebart, schwarze Kleidung, gutaussehend. Unsere Blicke treffen sich, du lächelst mich an. Ich lächle nicht zurück. Ich stehe auf und gehe, du auch. In einer besseren Welt würden sich unsere Wege jetzt trennen. Stattdessen aber wirst du auf mich am Ende der Fußgängerzone warten, die von der U-Bahnstation zum Waldstück führt. Du wirst mich eine Stunde lang verfolgen und mich dadurch verletzen, ohne mich anzufassen. Du wirst ein Verbrechen begehen, das