Sagen Sie jetzt nichts, Dieter Meier

Konzeptkünstler und Yello-Frontmann Dieter Meier im Interview ohne Worte über seinen Schnurrbart, seine Lieblingsdroge und wie er aussieht, wenn keiner hinschaut.

    DIETER MEIER

    Geboren: 4. März 1945 in Zürich
    Beruf: Künstler, Musiker, Unternehmer
    Ausbildung: Jurastudium (abgebrochen)
    Status: Hansdampf mit Stil

    Zuerst fand Dieter Meier das gar nicht lustig, sich zum Affen machen. Alberne Fragen seien das, meinte der Schweizer, und wenn sich jemand über ihn lustig mache, dann schon er selbst und nicht ein paar Journalisten. Aber als wir ihm erklärt haben, dass er unser kleines Shooting nicht so ernst zu nehmen brauche – verstand er sofort. Er durfte, ja sollte albern, ironisch, doppelbödig sein, also in seinem Fall komplett unverstellt, denn wenn einer die Verwandlungskunst beherrscht, dann ja wohl er, als Kopf der Electro-Band Yello, als Performancekünstler und Unternehmer, als ehemaliger Pokerspieler, als Rinderzüchter und Restaurantbesitzer, der abwechselnd in Zürich, Berlin, Argentinien, Ibiza und Los Angeles lebt. Meier weiß seit Jahren, was er anstellen muss, damit wir nicht so recht schlau aus ihm werden. Nimmt er sich selbst nicht so ernst oder seine Rolle viel zu sehr? Er taucht auf, sagt ein paar kluge Sätze im Stil des weitgereisten Gentlemans – und taucht wieder ab. Die Falten im Gesicht wollte der 69-Jährige auf den Bildern schön stehen lassen. »Die Falten in der Hose aber bitte retouchieren«, sagt er zum Abschied. Sein erstes Solo-Album heißt Out of Chaos und ist vor ein paar Wochen erschienen.

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    Fotos: Alfred Steffen