Warum mir Corona gezeigt hat, wie sich Glück anfühlt

Filmkritiker, Trauerredner, Barkeeper: Unser Autor hat alle drei Jobs durch die Pandemie verloren. In der Not suchte er sich eine Arbeit im Hopfengarten – und versteht erst jetzt, was in seinem Leben zuvor falsch lief.

»Es musste erst diese Pandemie mit all ihrem Schrecken kommen, damit ich verstehe, was falsch läuft bei mir.« 
– Thomas Lassonczyk beim Hopfenanbau.

Foto: privat

Ein Stock, drei Triebe, ein Draht, im Uhrzeigersinn gedreht. Rund anderthalb Meter weiter das gleiche: Ein Stock, diesmal sechs Triebe, zwei Drähte, rechtsherum gedreht, nur dann wächst der Hopfen nach oben. Und so immer fort, zehn Mal, hundert Mal, tausend Mal am Tag, Tausende in der Woche. Das ist gerade mein Leben.

Wo bin ich hier? Was mache ich? Was ist passiert? War nicht eben noch Corona? Es ist acht Uhr morgens, die Mai-Sonne ergießt sich bereits über die schier endlosen