»Die Zeit, in der K.-o.-Tropfen nachweisbar sind, ist kurz«

Im Club, der Kneipe, auf der Hausparty: Immer wieder bekommen vor allem Frauen K.-o.-Tropfen verabreicht – mit schlimmsten Folgen. Hier erklärt Chefarzt Florian Eyer, wie man im Ernstfall richtig reagiert – und warum man notfalls unbedingt zu Hause eine Urinprobe nehmen sollte.

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SZ-Magazin: Herr Eyer, Sie behandeln auch Menschen, die K.-o.-Tropfen verabreicht bekommen haben. Um welche Substanzen handelt es sich da?
Florian Eyer: Als Inhaltsstoff ist in K.-o.-Tropfen meistens Gamma-Hydroxybuttersäure – kurz GHB – enthalten, oder Vorläuferstoffe, die mit dieser Substanz verwandt sind und im Körper zu GHB umgewandelt werden. Diese wirken im Körper aber im Prinzip genauso. Umgangssprachlich werden K.-o.-Tropfen häufig noch als Liquid Ecstasy bezeichnet, haben mit der Party-Droge Ecstasy allerdings gar nichts zu tun.

Warum sind K.-o.-Tropfen so gefährlich?
Weil man mit den Substanzen jemanden schnell gefügig machen kann, ohne ihn oder sie dabei komplett auszuknocken – sofern die Dosis nicht zu hoch ist. Eine Person, die K.-o.-Tropfen verabreicht bekommen hat, sackt im Club nicht direkt zusammen und wird nicht sofort bewusstlos – kann sich aber auch an nichts mehr erinnern.