Auf Schatzsuche

Joggen und gleichzeitig Müll aufsammeln? Unser Kolumnist erklärt, was es mit der neuen Sportart »Plogging« auf sich hat.

Bleibt hängen: Großer Ohrring aus Leder, von Loewe.

Foto: Moos-Tang

Aus Schweden wird die Erfindung einer neuen Sportart gemeldet, beim »Plogging« verbindet man spielerisch Laufen und Müllsammeln. Am Ende einer Trainingseinheit haben Plogger nicht nur Kalorien verbrannt, sondern auch den Park von Unrat befreit. Das soll noch mehr »Spaß« machen als nur zu laufen und sogar ein bisschen Schatzsuch-Fieber entstehen lassen (nagelneue Ohrringe findet man aber nicht jedes Mal). Ein gute Idee. Denn wenn man ehrlich ist, war das Ärgerlichste beim Sport immer diese ganze Verschwendung. All die Energie, die täglich in einer Großstadt auf Laufbändern und in Rudermaschinen verpufft. All die Kilo­joules, die in einem Halbmarathon in den Asphalt getrampelt werden und hinterher mit Hilfe von Energieriegeln wieder ersetzt werden müssen, das ist doch doof! Nein, Triathleten sollten mal lieber Pflüge ziehen, Fitnesscenter die dort erbrachte Muskelleistung ins Stromnetz einspeisen und manische Läufer nebenbei kleine Kurieraufgaben erledigen – oder eben Müll sammeln. Danke, Schweden!