Die Edition 46

Ein ganz besonderes Heft - der Künstler Marcel Dzama gestaltet ein ganzes SZ-Magazin.

    Die Entstehung einer Edition 46 lässt sich mit einer Schwangerschaft vergleichen: Etwa neun Monate vor dem Erscheinungstermin der Ausgabe haben ein paar Mitarbeiter Lust, gemeinsam etwas Neues zu machen. Dabei entsteht die Idee, mit dem Künstler XY ein Heft und eine begleitende Ausstellung zu organisieren. Dann gehen ein paar Monate mit dem wohligen Gefühl ins Land, da passiert bald etwas sehr Schönes, aber man muss eigentlich noch nichts dafür tun. Wieder ein paar Wochen später kündigt sich allmählich ein Menge Arbeit an. Kurz vor Fertigstellung des Heftes geht es dann drunter und drüber, die Arbeit wächst den Beteiligten über den Kopf. Das ist dann der Moment, in dem alle sagen: Das machen wir nie wieder! Ein paar Tage später kommen die ersten Magazine mit der Edition 46 aus der Druckerei – und alle Mühsal ist vergessen.

    Mit Marcel Dzama, dem diesjährigen Gestalter der Edition 46, war das anders. Wochen vor dem vereinbarten Abgabetermin lieferte er seine Skizzen an die Redaktion, war stets voller Elan und immer ohne Allüren. Alles lief so reibungslos, dass auf den Redaktionsfluren geflüstert wurde: von nun an bitte jedes Jahr mit Marcel Dzama. Die Edition 46 des Süddeutsche Zeitung Magazins gibt es seit 18 Jahren. Den Anfang machte Anselm Kiefer, zuletzt gestaltete Francesco Vezzoli die Edition 46. So verschieden die Künstler waren, die Idee ist immer dieselbe geblieben: Ein Künstler darf die gesamte Ausgabe gestalten, sofern die darin gezeigten Arbeiten exklusiv für das SZ-Magazin entstanden sind. Und weil diese Ausgabe immer in der 46. Kalenderwoche erscheint, trägt sie den Namen »Edition 46«.

    Parallel zu diesem Heft werden die Arbeiten Marcel Dzamas auch in einer Ausstellung der Münchner Pinakothek der Moderne gezeigt (14. November bis 15. Februar 2009). Sollten Sie, liebe Leser, darüber hinaus Interesse haben, Kunstwerke bisheriger Editionen 46 zu sehen, dann können Sie dies ab der nächsten Woche tun: Eine Auswahl der Arbeiten ist vom 21. November 2008 bis 22. Februar 2009 im Rahmen der Ausstellung "Made in Munich" im Haus der Kunst zu sehen.