Für mehr Zufriedenheit im Leben

Sich die eigene Endlichkeit immer wieder bewusst zu machen, klingt drastisch, verschiebt aber sofort die Perspektive auf das Leben. Mit seiner »Meditation der letzten Male« will der Philosophie-Professor William B. Irvine den Blick für das Schöne schärfen – das auch in der kleinsten Alltagsbegebenheit steckt.

Anzuerkennen, dass man sterben wird, ist ein alter Rat der Philosophie. Das Leben kann dadurch bewusster und wertvoller werden.

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Der Augenblick, in dem Eltern ihr Kind das letzte Mal auf den Arm nehmen, ist ein gutes Beispiel. Alles ist wie immer, die ausgestreckten Arme, der schnelle Schwung, schon ist das Kind in die Höhe gehoben, wie alle die Male davor. Aber diesmal, das wird erst später klar, wird es kein nächstes Mal geben: Das Kind ist zu groß geworden, um es einfach emporzuheben – dieser Augenblick, die Eltern ahnten es nicht, war das letzte Mal auf den Arm