»Ich fühle mich immer noch wie jemand, der erst erwachsen wird«

Kim Gordon wurde als Bassistin der Punkband Sonic Youth zum Inbegriff der Coolness. Ein Interview über Einsamkeit in der Ehe, Erinnerungen an Kurt Cobain und die coolste Sache der Welt: ein Kind zu gebären.

Von 1981 bis 2011 war Kim Gordon die Bassistin von Sonic Youth aus New York, einer der einflussreichsten Punk- und Noise-Rock-Bands überhaupt. Für viele war und ist Gordon eine Art Stilgöttin. Fast 30 Jahre lang war sie mit ihrem Bandkollegen Thurston Moore verheiratet, die Welt staunte: Das geht also, Rock ’n’ Roll und Familie. Doch auch diese Ehe endete auf alltägliche Weise: Moore betrog Gordon mit einer jüngeren Frau. Die Trennung der beiden führte zur Auflösung der Band. Heute lebt Kim Gordon wieder in Los Angeles, dort ist sie aufgewachsen. Sie macht Kunst und Musik. Beim Videoanruf sitzt sie vor einer Bücherwand und sagt auf fast jede Frage zuerst »Ich weiß nicht ...«, um dann sehr überlegt zu antworten. Als ihre Nichte ins Zimmer kommt, wird ihre Stimme ganz weich.