Sagen Sie jetzt nichts, Helge Schneider

Multitalent Helge Schneider über schlagkräftige Kommissare, Melancholie und den Sinn des Lebens.

    HELGE SCHNEIDER

    Geboren: 30. August 1955 in Mülheim an der Ruhr  
    Beruf: Musiker, Schauspieler 
    Ausbildung: Gymnasium (abgebrochen), Lehre als Bauzeichner 
    Status: Hohoho

    Blaue Hose, grüner Pullover, braune Schuhe, wie eine Farbkanone steht Helge Schneider in der Hotellobby und redet mit irgendwelchen Leuten: »Als positiver Mensch muss man seinem Umfeld immer schön Guten Tach sagen«, hat er mal behauptet, und das tut er jetzt auch, ausnahmsweise, denn meistens macht er das, was erwartet wird, ja eher nicht. Helge Schneider, der Meister des »Muss ja«-Smalltalks und der Pointenverschenker, ist einer der wenigen wirklich unabhängigen Menschen im deutschen Showgeschäft. Keiner genießt so viel Beinfreiheit wie er. Längst kann er mit ganz normaler Freundlichkeit überraschen, ja schockieren. Beim Interview ohne Worte fühlt er sich zu Hause, das zeigt sich schnell. Er arbeitet die Frageliste nicht ab, er swingt sich durch. Die Sache mit dem Timing hat er drauf, genau das hat ihn ja groß gemacht, improvisieren, peinliche Pausen setzen, das Gegenüber auflaufen lassen und manchmal halt auch: das Naheliegende tun. Der Mann war Straßenfeger, Fließbandarbeiter, Tierpfleger. Und heute? Macht er nur noch, was er besser kann als alle anderen: Quatsch und beseelte Musik. Gerade läuft sein neuer Film im Kino: 00 Schneider 2 – Im Wendekreis der Eidechse.

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    Fotos: Axel Martens