Wie schwer ist es, nicht zu lachen, Torsten Sträter?

Der Komiker im Interview ohne Worte über seinen Einsatz für die Deutsche Depressionsliga, sein Batmobil und die Schönheit des Ruhrgebiets.

Geboren 4. September 1966 in Dortmund 
Beruf Komiker, Schriftsteller und Slam-Poet 
Ausbildung Lehre als Herrenschneider
Status Das Leben ist ein langer, unruhiger Fluss

Er kann schon gut erzählen. Weil er erzählt, als würde er es nicht auf einen Witz anlegen, sondern müsste eben noch loswerden, was er gerade erlebt hat. Dazu das freundliche, melancholische Gesicht, die schwarze Kleidung und die schwarze Mütze, die eigentlich Torsten Sträters Markenzeichen ist – zu unseren Fotoaufnahmen kam er ausnahmsweise mit Hut. Vielleicht verliert man die Bodenhaftung einfach nicht, wenn man erst mit Mitte 40 Komiker wird, vorher Schneider gelernt, als Verkäufer bei einem Herrenausstatter und jahrelang als Angestellter in der Spedition der Mutter gearbeitet und dann noch in einer kalten Wohnung ohne Strom gesessen hat, weil die Depressionen so schlimm waren, dass man es nicht schaffte, in die Dortmunder Innenstadt zu gehen und das Geld für den Strom zu überweisen. So hat es Sträter mal Kurt Krömer in dessen Sendung erzählt, in der sich beide sehr offen, sehr ernst und doch auch lustig über ihre Depressionen unterhielten. Die Sendung wurde mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Auch in seiner Show, mit der Sträter mittlerweile große Arenen füllt, spricht er über Depressionen, denn: »Es ist eine schwer vermittelbare Krankheit, man sieht sie halt nicht auf einem Röntgenbild«, sagt er. Gerade ist Sträter mit neuem Programm unter­wegs, Titel ist ein Zitat seiner Mutter: Mach mal das große Licht an.