G - Galzig

Den Galzig schmücken keine rauen Spitzen und keine atemberaubenden Felswände, besonders liebliche Matten sind an seinen Hängen nicht zu entdecken. Wie ein behäbiges Tier liegt der Fels an der Kreuzung zweier Täler und wacht ganz gelassen über den alten und berühmten Tiroler Skiort St. Anton. Ein ruhiger, fast langweiliger Berg, wäre er nicht mit zwei Attraktionen ausgestattet. Auf den Gipfel führt keine normale Seilbahn, sondern die Galzigbahn: Kinder denken bei der Talstation an ein Riesenrad, Techniker erkennen in dem Wirrwarr aus Gummireifen und Zahnrädern eine Weltneuheit, und Romantiker sehen einen Schneekristall in der Glashülle der Station.

Und nach zehn Minuten Fahrt erwartet einen keine Skihütte mit Selbstbedienung, sondern ein vom Gault Millau mit zwei Hauben ausgezeichnetes Restaurant. Statt mit Erbsensuppe und Wiener Schnitzel stärkt man sich in der »Verwallstube« mit der Spezialität des Hauses, einer Bouillabaisse und einem der vielen frischen Fische. An Jagatee ist bei der Weinkarte nicht zu denken.

Der Galzig erträgt die Touristenscharen nicht nur. Fast scheint es, dass ihm der Zirkus auf ihm und zu seinen Füßen gefällt. Als ob ihm die ohne den ganzen Trubel einschlafen würden.

Meistgelesen diese Woche:

Höhe:2184m
Übernachten: Himmelhof, St. Anton, DZ ab 140 Euro, Tel. 0043/5446/23220.
Essen: Verwallstube, reservieren! Tel. 0043/5446/2352501.
Unbedingt: Einmal die Kandahar-Abfahrt mit Skiern runterfahren.