Auf ein Glas Wein mit Diana zur Löwen

Mit Beauty-Content fing alles an. Aus ihrem Kinderzimmer hat Diana zur Löwen ihre ersten Social-Media-Videos produziert. Heute ist sie eine der bekanntesten Influencerinnen Deutschlands und spricht über Finanzen, Gleichberechtigung und ihre Investment-Strategien als Unternehmerin. Was sie über Wein als Altersvorsorge denkt, hat sie Theresa Olkus bei einem Glas Müller-Thurgau verraten.

Foto: Felix Hartmann

Theresa: Heute sind wir in der Bar Freundschaft, und ich freue mich, dass du heute Zeit hast, Diana. Schön, dass du da bist.
Diana: Ja, vielen Dank für die Einladung. Ich war hier tatsächlich auch schon mal auf einen Wein und freue mich total, dass wir jetzt ein bisschen quatschen werden.

Theresa: Sehr schön. Was war das letzte Glas Wein, das du getrunken hast?
Diana: Mein letztes Glas Wein war ein Naturwein. Ich finde so einen Wein total spannend, weil er ein bisschen intensiver schmeckt und auch etwas säuerlicher, für mich zumindest. Grundsätzlich mag ich eher klassische Weine und bin auch gerne für die Bubblesachen zu haben, also Schaumweine.

Theresa: Dann habe ich heute die perfekte Mischung dabei. (Holt die Flasche hervor und beginnt sie zu öffnen)

Theresa: Und zwar gibt es heute etwas aus dem Anbaugebiet Saale-Unstrut. Das Anbaugebiet ist nicht besonders groß. Wir haben etwa hunderttausend Hektar in Deutschland, und dort gibt es gerade einmal knappe 800 Hektar. Es ist etwas Besonderes, etwas Rares, das man nicht so häufig im Glas hat. Es ist naturtrüb, weil es eine Méthode Rurale ist, ein Müller-Thurgau. Hast du schon mal Müller-Thurgau getrunken?
Diana:
Nein, ich glaube nicht.

Theresa: Ich hoffe, dass es nicht gleich ein Schaumbad gibt. (Theresa öffnet die Flasche, der Korken knallt)

Diana probiert gerne aus. In diesem Fall ist es ein naturtrüber Müller-Thurgau. Foto: Felix Hartmann

Diana: Oh.

Theresa: Oha, okay. In der Flasche ist nämlich Kohlensäure drin.
Diana: So etwas liebe ich auf jeden Fall.

Theresa: Dann können wir gleich anstoßen. Ich bin ganz gespannt, weil wir schon ganz viele Gäste hatten, aber niemanden, der so stark in der Online-Kommunikation, in der digitalen Welt unterwegs ist.
Diana: Prost
(Beide trinken)

Theresa: Das ist richtig bubbly.
Diana: Ja, aber so was liebe ich. Also ich finde, er ist am Anfang sehr sprudelig. Dann wird er relativ schnell milder. Echt lecker. Das hast du gut ausgesucht.

Theresa: Wie erklärst du Leuten, vor allem denjenigen, die nicht so in der Social-Media-Welt zu Hause sind, deinen Job?
Diana: Ich habe vor ungefähr 14 Jahren damit angefangen. Damals war Social Media noch kein so Riesenthema. Für mich war es wie eine Art digitales Tagebuch. Das heißt, ich habe einfach angefangen, mein Leben mit anderen zu teilen. Damals war ich in meinem Kinderzimmer, bin zur Schule gegangen, habe die Leute einfach mitgenommen und habe Beauty-Content gemacht. Je erwachsener ich wurde, desto erwachsener sind meine Themen geworden. Mittlerweile teile ich auf meinen Kanälen sehr viel Content zum Thema Finanzen, weil mir das sehr am Herzen liegt. Als Frau bewegen mich noch andere Themen wie Gleichberechtigung oder Frauengesundheit. Und ich investiere auch in Start-ups und nehme meine Community auch hier ein Stück mit. Ich versuche den Followern zu erklären, was man als Investorin macht. Ich mag es auch total, mit Gründerinnen zu arbeiten und sie zu unterstützen. Das findet dann alles bei mir auf Instagram oder zum Beispiel auch auf Linkedin oder auch Tiktok statt.

Entspannte Bargespräche statt stickiger Club-Atmosphäre. Diana mag es eher relaxt. Foto: Felix Hartmann

Theresa: Jetzt hast du gerade schon so ein bisschen die Themen beschrieben, die du bearbeitest mentale Gesundheit, der eigene Körper, politische Probleme oder eben auch Geld. Was hat dich dazu gebracht, über diese oftmals noch Tabuthemen zu sprechen?
Diana: Während meines BWL-Studiums habe ich nach und nach diese Gründerwelt kennengelernt. Ich bin viel auf Events gegangen. Auch das Thema Programmieren fand ich total spannend. Schließlich habe ich angefangen, mehr darüber zu reden. Und irgendwann hatte ich dann auch den Mut zu sagen: Okay, vielleicht möchte ich auch mal selber investieren und Gründerinnen unterstützen.

Theresa: Deine Mutter arbeitete bei einer Bank, dein Vater war beim Finanzamt. So ein gewisses Grundverständnis von Finanzen und Geld scheinst du ja schon mitbekommen zu haben.
Diana: Wobei meine Eltern eher zum »Team Sparen« gehören. Ich bin tatsächlich irgendwann selber zu meiner Bank gegangen und habe gesagt: Okay, ich würde mich gerne mehr mit dem Investieren an die Börse befassen. Das war alles proaktiv.

Foto: Felix Harmann

Theresa: Bezogen auf deine Online-Kanäle bist du ja jeden Tag sichtbar. Was an deinem Job ist denn nicht sichtbar?
Diana: Ich glaube, viele sehen nicht, wenn Dinge auch manchmal schief gehen. Wie oft man hinfällt, gerade auch bei den Start-up-Projekten. Da wird vieles oft sehr glorifiziert. Manchmal ist es vielleicht auch gut, eine schlechte Phase erst im Nachhinein zu teilen, wenn ich es für mich verarbeitet habe. Und ich habe jetzt eine Beziehung. Meinen Freund habe ich schon auf den Social-Media-Kanälen geteilt, aber ich achte wirklich sehr darauf, wie viel ich teile.

Theresa: Man muss also wirklich aufpassen. Bezogen auf Finanzen: Was sind denn die häufigsten drei Fehler, die Frau machen kann?
Diana: In meinem Umfeld merke ich schon, dass viele Frauen in einer Beziehung beim Thema Finanzplan doch sehr schnell die Verantwortung an den Partner abgeben. Das finde ich total schade, weil man nie weiß, was mit einer Beziehung passiert. Dann glaube ich auch, dass viele Frauen vielleicht stärker sein wollen, als sie müssten. Ich kenn viele, die Kinder haben und die ganze unbezahlte Care-Arbeit leisten. Diese könnte man mehr mit dem Partner teilen, oder er könnte beim Thema Altersvorsorge für die Frau mitsparen, weil sie ja gerade wegen der Care-Arbeit nichts verdient.

Theresa: Und Zeit investieren.
Diana: Genau. Und hier sagen einige Frauen: Nein, ich brauche das nicht, dass mein Partner mich da mehr unterstützt. Dabei ist es ganz wichtig, einmal offen darüber zu sprechen. Auch beim Thema Job sind viele zu loyal ihrem Arbeitgeber gegenüber und fordern keine Gehaltserhöhung. Die kriegt man manchmal nur, wenn man kündigt und den Arbeitgeber wechselt. Da braucht man Mut.

Dianas Erfolgsrezept? Sich informieren, mutig sein und einfach ausprobieren. Foto: Felix Hartmann

Theresa: Wie begegnet dir denn Wein in deiner Social-Media-Welt? Begegnet er dir überhaupt?
Diana: Das Thema Wein wird mir ab und an mal in meinen Feed gespült. Klar, manchmal verfolge ich in dieser Richtung ein paar Konzepte von Start-ups. Ein Bekannter meiner Eltern zum Beispiel hat seinen eigenen Champagner gemacht, und durch Social Media kann man eine ganz neue Zielgruppe erreichen, das finde ich spannend. Tatsächlich aber komme ich mit dem Thema Wein über meinen Freund in Berührung. Er ist jemand, der Wein genießt und ausprobiert. Durch ihn habe ich Wein noch mal neu kennengelernt.

Theresa: Wenn ich jetzt sagen würde: Ich sichere meine Altersvorsorge, meine finanzielle Zukunft, indem ich meinen Weinkeller extrem voll mache. Was würdest du sagen?
Diana: Wein kann ein gutes Investment sein. Ich würde vielleicht ein bisschen diversifizieren und in ein paar ETFs investieren und nicht nur auf Weine setzen (lacht). Denn beim Wein verhält es sich ja, genau wie mit Immobilien, im Vergleich zur Börse etwas komplizierter. Du brauchst am Ende jemanden, der dir den Wein abkauft. Je nach Wirtschaftsphase ist es wahrscheinlich manchmal leichter und manchmal schwieriger.

Ein Social-Media-Selfie war natürlich auch hier ein absolutes Muss. Foto: Felix Hartmann

Theresa: Liebe Diana, vielen Dank für deine Tipps und für deine Zeit. Prost.
Diana: Dankeschön. Cheers.

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