SZ-Magazin: Herr Meisel, einem Herzinfarkt gehen häufig Brustschmerzen voraus, bei einem epileptischen Anfall spricht man von Aura, also einer Art Ahnung — wie kündigt sich ein Schlaganfall an?
Andreas Meisel: Der kommt, wie der Name schon sagt, mit einem Schlag, von einer Sekunde auf die nächste. Damit verbunden ist der sofortige, typische Verlust oder die Störung von Funktionen, die im Gehirn ihren Ausgangspunkt nehmen. Dazu gehört zum Beispiel die häufig auftretende, halbseitige Lähmung des Körpers, also von Arm und Bein oder beidem, eine Sehstörung oder der Verlust von Sprache. Das gilt übrigens auch für die sogenannte »Wake-up«-Konstellation, die in circa zehn bis 20 Prozent der Schlaganfälle auftritt. Wer solche Funktionsausfälle nach dem Wachwerden bemerkt, muss auch erst einmal von einem Schlaganfall ausgehen.
»Wir müssen beim Schlaganfall so schnell wie möglich handeln – time is brain«
Je mehr Zeit nach einem Hirnschlag verstreicht, desto schlimmer die Schäden. Hier erklärt Charité-Mediziner Andreas Meisel wie man das eigene Risiko senkt, welche Alarmsignale Frauen nicht übersehen dürfen – und warum man ausgerechnet beim Friseurbesuch an einer Stelle aufpassen muss.

Der hängende Mundwinkel ist ein klassisches Symptom des Schlaganfalls.
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