»Alle handwerklichen Tätigkeiten sind meditativ«

Vom IT-Berater zum Möbelbauer, von der Zugführerin zur Goldschmiedin: Sechs Menschen ­erzählen von ihrem beruflichen Neuanfang – und von den Glücksgefühlen, die entstehen, wenn man selbst etwas Schönes herstellt.

Urte Hanke, Henriette Olbertz-Weinfurter und Jörg Brandenburg haben den Quereinstieg ins Kunsthandwerk gewagt.

Fotos: privat, Stefanie Ulmer; Illustration: Lea Sophie Fetköter

73, Strickkünstlerin in Wil in der Schweiz

»Alles begann mit einem Fisch. Seit Jahren pflegen mein Mann und ich die Tradition, nach Weihnachten niemanden zu sehen und uns zu Hause einzukuscheln. In dieser Zeit stricke ich immer viel. Dabei schaue ich gern Fernsehen, am 1. Januar 2012 war es eine Kochsendung über einen Drei-Sterne-Koch aus der Bretagne, der einen Fisch zubereitete. Diesen Fisch fand ich so ästhetisch, ich wollte ihn unbedingt stricken.

Damals war ich schon 63