SZ-Magazin: Herr Egner, Sie haben 1977 bei dem Radiosender AFN zum ersten Mal Lieder anmoderiert, fast 50 Jahre später haben Sie immer noch eine wöchentliche Radiosendung bei BAYERN 1, in der Sie über Ihre Lieblingssongs reden. Was bedeutet Ihnen Musik?
Fritz Egner: Ich vergleiche mein Musikbedürfnis mit einem Notarztkoffer. In der Nacht, in der meine Mutter nach schwerer Krankheit in meinen Armen starb, habe ich mir von James Brown Mama's Dead angehört. Er singt über den Tod seiner Mutter, ihr Verhältnis war nicht so gut wie bei mir, aber der Song hat mich beruhigt, das habe ich ihm auch mal erzählt. Dieser Verlustschmerz war der Auslöser, warum ich lange Beziehungsängste hatte – weil ich mich nie wieder auf eine so tiefe Verbindung einlassen wollte wie die zu meiner Mutter.
»Die haben mir unglaublich vertrauliche Sachen erzählt, bei denen ich dachte: Warum mir?«
Mick Jagger, Michael Jackson, Stevie Wonder: Kein anderer deutscher Journalist ist Popstars so nahegekommen wie der Radio-Moderator Fritz Egner. Ein Gespräch über die unbändige Kraft Schwarzer Musik, die gebrochenen Versprechen des Rock’n’Roll und warum er Taylor Swift so gerne mag.