Was machen Sie, um nicht vor die Hunde zu gehen?

Die Schauspielerin Saskia Rosendahl im Interview ohne Worte über starke Frauen, ihre schlechteste Angewohnheit und die Frage, wie sie mit Erfolg umgeht.

Geboren: 9. Juli 1993 in Halle/Saale
Beruf: Schauspielerin 
Ausbildung: Abitur 
Status: Naturtalent

Manchmal geht es auch ohne Schauspielschule ziemlich gut. Saskia Rosendahl suchte im Internet nach einer Schauspielagentur und ergatterte dann, gerade erst unter Vertrag und noch in der Schule, die Hauptrolle der Lore im gleichnamigen Film der Regisseurin Cate Shortland: eine Nazi-Tochter, die nach dem Kriegsende mit der eigenen nationalsozialistischen Gesinnung konfrontiert wird.  Rosendahl wurde zum offiziellen »Shooting Star« der Berlinale, Auftritte in den Serien Weissensee und Babylon Berlin folgten. 2018 spielte sie neben Tom Schilling und Paula Beer in Werk ohne Autor die Rolle der vermeintlich schizophrenen Elisabeth, die in der NS-Diktatur der Euthanasie zum Opfer fällt. In der knapp zweiminütigen Szene, in der ihre Zwangssterilisation bevorsteht, wird sie zum eigentlichen Star des Films, schrieben die Kritiker. In Dominik Grafs Kästner-Adaption Fabian oder Der Gang vor die Hunde, der sich erneut mit der deutschen Vergangenheit vor 1945 beschäftigt, möchte man mit ihrer Cornelia »weinen, hüpfen und kichern«, stand in einer Zeitung. Die Rolle beschert ihr die Nominierung für den Deutschen Filmpreis. Nun ist sie in einer kleinen Produktion ohne deutsche Historie zu sehen: In Niemand ist bei den Kälbern langweilt sie sich auf dem Bauernhof der Familie ihres Freundes fast zu Tode.