Ich schwanke wie ein Rohr im Wind, bin abwechselnd ängstlich, aufgekratzt, deprimiert, seltsam lustig, betrübt. In einem Anfall von Aktionismus biete ich meiner kleinen Lieblingsbuchhandlung an, bestellte Bücher auf dem Radl auszufahren. Ich telefoniere mit der Buchhändlerin hinter der Scheibe, Bücher seien doch auch Lebensmittel, aber sie entgegnet, sie sei froh über das Öffnungsverbot, denn der Publikumsverkehr im Laden sei unkontrollierbar geworden.
»Ich stehe am Fenster und winke fremden Nachbarn gegenüber«
Die Regisseurin Doris Dörrie schreibt im Coronatagebuch über die Angst, die mit der Krise kommt – und über die kleinen Momente, die tröstend sind.