»Ein Kind braucht ein Stück Erde, wo es immer wieder hingehen kann«

Moritz und Franz Wagner sind Basketball-Weltmeister, beide spielen in der US-Profiliga NBA. Ein Gespräch mit ihrer Mutter Beate Wagner darüber, wie man Kinder auf dem Weg zu großen Träumen begleitet, über das richtige Maß an Lob – und warum es für Eltern ein Gewinn sein kann, Jahr und Tag am Spielfeldrand zu sitzen.

Große Familie, große Träume: Beate Wagner mit ihren Söhnen Moritz (Mitte) und Franz in einem Sardinienurlaub.

Foto: Privatarchiv Beate Wagner

SZ-Magazin: Die Forschung zeigt, dass sich Geschwister in einer Familie häufig unbesetzte Nischen suchen, um sich frei entfalten zu können. Haben Sie früher versucht, die Kinder zu unterschiedlichen Sportarten zu überreden?
Beate Wagner: Meine Söhne sind in ihrem Wesen verschieden. Aber als Moritz den Weg mit dem Basketball eingeschlagen hat, war schnell klar, dass Franz nachziehen würde.

Er war ja wahrscheinlich immer in der Halle dabei.
Genau. Wir hatten natürlich Bedenken und haben ihm andere Angebote gemacht, Moritz hat ja auch Fußball und sechs Jahre Cello gespielt. Aber Franz wollte immer nur zum Basketball – wir konnten das gar nicht ändern.