»Der Natur ist es egal, ob wir da sind oder nicht«

Der deutsche Arzt Klaus Guba lebt seit mehr als einem Jahr in der Antarktis. Im Coronatagebuch erzählt er, was er von der Lage in Deutschland mitbekommt und wie es sich anfühlt, so weit entfernt zu sein.

    Klaus Guba, 53, Unfallchirurg aus Ingolstadt, ist seit 21. Dezember 2019 für 14 Monate Arzt der Neumayer-Station III, der Polarforschungsstation des Alfred-Wegener-Instituts in der Antarktis.

    Foto: Privat

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    Künstlerinnen, Ärzte, Pfleger, Seelsorgerinnen, Prostituierte: Für das SZ-Magazin schreiben interessante Persönlichkeiten #Coronatagebuch. Alle Folgen finden Sie hier.

    Ich hatte vor der Abreise in die Antarktis zwei Alpträume. Im einen musste ich hier als Stationsarzt einen Kaiserschnitt durchführen – obwohl natürlich in der Wirklichkeit keine schwangere Kollegin diese Expedition antreten könnte. Im Traum suchte ich verzweifelt auf YouTube nach einem Kaiserschnitt-Tutorial, aber die Internetverbindung war zu langsam. Der zweite Alptraum war noch bedrohlicher: Ich saß hier im Eis und die Welt versank in einer Katastrophe, die Menschheit starb aus, nur wir blieben übrig.