Ach, die Weltverschwörung...

Warum man dieser Tage manchmal ganz von vorn anfangen und einem Menschen in der Schlange erklären muss, was Faschismus ist – und was nicht.

Illustration: Dirk Schmidt

Ich stand vorm Bäckerladen und wartete, hinter mir ein anderer Mann, maskiert wie ich. Einer kam raus, ohne Maske. Er schimpfte, wir würden alle wie Idioten behandelt.

Ich sagte, ich sähe das anders, fände vernünftig, was geschehe zum Schutz aller, vor allem der Älteren und ohnehin schon Kranken.

Der Mann hinter mir sprach vom Faschismus, in dem wir lebten. Ich sagte, wenn das hier Faschismus wäre, säße er schon lange im Gefängnis, oder jedenfalls müsste er still sein, Faschisten duldeten keine Kritik. Was Faschismus sei, wisse er offenbar nicht. Ich hätte, fügte ich hinzu, Verständnis für jede Kritik, die müsse sein; wir brauchten Diskussionen, die hätten wir ja. Dann eben faschistische Methoden, sagte er. Auch nicht, sagte ich. Können wir uns auf Totalitarismus einigen?, fragte er. Nein, sagte ich. Wir würden von dieser Regierung seit Jahren verarscht, rief er.