Tobsuchtsanfälle im Herbstlaub

Über das Nacktwohnen, das Ausleuchten der Seele, auf einen zu­fliegende Gewehrkugeln und das neue Buch des Filmregisseurs Werner Herzog.

Von der Psychoanalyse hält Werner Herzog nicht viel. Axel Hacke teilt seine Meinung nicht, aber ihm gefällt die Idee, das Buch mittem im Satz enden zu lassen.

Illustration: Dirk Schmidt

Dieser Tage lese ich die Erinnerungen von Werner Herzog, der gerade achtzig geworden ist. Jeder für sich und Gott gegen alle heißt das Buch, genau wie Herzogs 1974 gedrehter Film über Kaspar Hauser. Ich bin mittendrin, aber ich kann sagen: Was immer Sie gerade lesen, sei es Krieg und Frieden, sei es der neueste Roman eines Schauspielers: Legen Sie es beiseite, lesen Sie erst Herzog! Alles andere läuft nicht weg. Aber jede Sekunde, in der man dieses Buch nicht gelesen hat, ist vertan. Echt jetzt.