SZ-Magazin: Essen nach der Uhr ist ein Trend, auf den immer mehr ernährungsbewusste Influencer schwören. Müssen Sie neuerdings seltener erklären, was es mit Ihrem Forschungsgebiet Chrononutrition auf sich hat?
Olga Ramich: Ja, ich bemerke das zunehmende Interesse. Aber ich möchte gleich sagen, dass Chrononutrition mehr ist als ein Influencer-Trend. Wir können wissenschaftlich beweisen, dass es Zusammenhänge zwischen der Nahrungszufuhr und den zeitlichen Rhythmen des Körpers gibt.
Also ist es nicht egal, ob ich ein Käsebrötchen morgens oder abends esse?
Früher dachte man: Eine Kalorie ist immer eine Kalorie, und es macht nichts aus, zu welcher Tageszeit man sie zu sich nimmt. Aber es gibt zeitabhängige Unterschiede, wie das Käsebrötchen verstoffwechselt wird. Immer mehr Forschungsgruppen weltweit bemühen sich, dieses Phänomen zu untersuchen. Womöglich können wir optimale Essenzeiten oder essenszeitbasierte Strategien entwickeln.
