SZ-Magazin: Frau Gulati, als ich Sie vor ein paar Wochen gefragt hatte, ob Sie Zeit für ein Interview über Curry hätten, schrieben Sie: »Ja, wenn ich zurück bin aus Indien. Ich studiere gerade Masalas.« Erklären Sie, was Sie gelernt haben?
Roopa Gulati: Dass die wenigsten indischen Köchinnen und Köche sich an schriftliche Rezepte halten, sondern an das, was ihnen mündlich von der Generation vor ihnen weitergegeben worden ist. Alle Menschen, die in diesen sechs Wochen für mich gekocht haben, haben die Zutaten nicht abgewogen oder gemessen, sondern sind ihrer meist jahrzehntelangen Erfahrung und ihrem Instinkt gefolgt. Deshalb schmeckt ein Curry übrigens niemals gleich, auch wenn dieselbe Person es an zwei aufeinanderfolgenden Tagen mit denselben Zutaten herstellt. Für mich beinhalten indische Gerichte immer auch die kleinen Stimmungs- und Gefühlsschwankungen der Menschen, die es kochen.
»Gewürze beruhigen und beleben zugleich«
Ein Curry wärmt die Seele. Doch wie gelingt eine gute Gewürzmischung? Die indisch-britische Curry-Expertin und Köchin Roopa Gulati verrät ihr Rezept für das perfekte Masala und erklärt, welche Fehler man bei der Zubereitung eines Currys unbedingt vermeiden sollte.