SZ-Magazin: Herr Tettenborn, in Ihren Cafés bekommt man selbstgerösteten Kaffee aus Siebträgermaschinen, den großen italienischen Maschinen, in die das Sieb mit dem Kaffee für jede Portion neu reingeschraubt wird. Wie machen Sie zu Hause Kaffee?
Paul von Tettenborn: Zu Hause habe ich eine Filterkaffee-Maschine.
Das überrascht mich fast ein bisschen. Wo doch die meisten Kaffee-Liebhaber sich eine Siebträgermaschine zulegen, um auch zu Hause guten Kaffee zu brühen.
Ich trinke mehrere Tassen Kaffee, das geht mit der Maschine deutlich einfacher als mit Handfilter. Sie macht richtig guten Kaffee, und das jedes Mal, ganz egal wer im Haushalt sie bedient. Das ist deutlich unkomplizierter als eine Siebträgermaschine. Wenn jemand einfach guten Kaffee zu Hause will, würde ich immer den klassischen Mokka-Kocher für den Herd, die French Press oder Filterkaffee empfehlen. Das sind Methoden, die man zu Hause sehr gut, sehr zuverlässig und vor allem wiederholbar hinbekommt. Denn es nützt mir nichts, wenn der Kaffee heute gut, morgen aber katastrophal schmeckt. Und das kann bei Espresso durchaus passieren, der ist unglaublich filigran. Und wenn der erste Espresso nicht schmeckt, muss man nachjustieren. In einem Café wird im Laufe des Tages permanent nachjustiert. Da macht es nichts, wenn die ersten zwei oder drei Espressi nicht schmecken, man macht ja hundert oder mehr am Tag. Wenn mir die ersten paar Espressi zu Hause nicht schmecken, ist das schon ganz schön verschwenderisch.