Warum ich meinem Vater viel zu lange hinterher rannte

Unsere Autorin hält sich seit Jahren fit, um ihrem extrem sportlichen Vater nah zu sein. Seine Kommentare über ihr Essverhalten treffen sie sehr. Bei einem Laufwettkampf will sie ihn fragen: Akzeptierst du mich auch, wenn ich morgen mit dem Sport aufhöre?

Unsere Autorin fragt sich: »Wie macht man aus einer fragilen eine stabile Bindung?«

Foto: Lea Ernst

Irgendwas auf der A3 zwischen Bayern und NRW hat es geschafft, dass alles aus mir herausbrach. Ich saß neben meiner Mutter im Auto und presste die Lippen zusammen, aber es half nichts mehr.

Heulte ich jetzt wirklich deswegen? Wegen der paar blöden Kommentare? Warum hatte ich das Thema überhaupt angesprochen? Ich hatte es doch jahrelang gut ausgehalten, das mit mir selbst auszumachen. Aber jetzt war es zu spät. Die Tränen liefen, die Worte kamen hinterher.

Das trifft mich einfach, schluchzte ich, wenn er ständig mein Essen kommentiert. Das verunsichert mich.