Das Schrumpfen ­eines massiven Mannes

Als Moderator stellte Hermes Phettberg die Gesetze des Fernsehens auf den Kopf. Heute hat ihm seine Krankheit fast alles genommen, außer seine große Verbündete: die Sprache.

Hermes Phettberg kam 1952 als Bauernsohn Josef Fenz im österreichischen Weinviertel zur Welt.

Manchmal denkt er an den kleinen Platz, dort unten vor der Gumpendorfer Kirche, wo im Frühling die Tulpen blühen und die Menschen in der Sonne sitzen. Manchmal malt er sich aus, wie auch er dort sitzt, wie er frühstückt im Freien, es wäre so nah. Hundert Meter die Straße runter, Wien, sechster Bezirk. Hundert Meter nur. Aber er wohnt hier oben im dritten Stock. 76 Stufen, kein Lift. Eine Schlucht, unüberwindbar. Also frühstückt er in seinem Schlafzimmer. In seinem Bett.