SZ-Magazin: Frau Asumang, Sie haben Ende der Neunzigerjahre bis Ende 2000 als Moderatorin der Pro-Sieben-Sendung Liebe Sünde den Deutschen erklärt, wie sie guten Sex haben können. Warum brauchte es damals überhaupt diese Aufklärung?
Mo Asumang: Ich habe öfters Leute getroffen, die gesagt haben, dass sie die Sendung heimlich sehen mussten. Offensichtlich habe ich viele junge Menschen damals angesprochen, die nicht aufgeklärt worden sind. Zu Hause wurde und wird weiter oft nicht über Sex gesprochen – und wenn doch, dann nur ganz oberflächlich. In unseren Einspielern sind wir auf die Details und Fragen der Menschen eingegangen. Und die Menschen hatten sehr viele Fragen! Wenn jemand zum Beispiel sagte, sein Penis steht nicht, dann haben wir halt sehr realitätsnah einen Beitrag gemacht über eine Muffe, die ihm wieder auf die Sprünge geholfen hat.
»Die Menschlichkeit findet manchmal ihren Weg nicht, da muss man nachhelfen«
Mo Asumang wurde mit der Erotik-Sendung »Liebe Sünde« bekannt – und zu einer der ersten afrodeutschen Frauen im Fernsehen. Heute sucht sie für eine Show das Gespräch mit Rassisten und Frauenhassern. Ein Interview über Sex, Einsamkeit und ihre Oma, die bei der Waffen-SS war.