Wie man seine Ziele erreicht

Nicht allein mit einer positiven Grundeinstellung, sagt die Psychologie-Professorin Gabriele Oettingen. Ihre Forschung hat gezeigt: Ohne einen Blick auf die Realität und die eigenen Grenzen sind Menschen meistens erfolgloser.

Gabriele Oettingen ist Professorin für Psychologie an der New York University und an der Universität Hamburg. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit Zukunftsdenken und dessen Auswirkung auf das Denken, Handeln und Fühlen in der Gegenwart.

Foto: Privat

SZ-Magazin: Unzählige Ratgeberbücher behaupten, dass »Positive Thinking«, also eine optimistische Lebenseinstellung, dabei helfe, die eigenen Wünsche zu verwirklichen. Sie sagen, das Gegenteil sei der Fall. Warum liegen Ihrer Meinung nach alle anderen falsch?
Gabriele Oettingen: Weil Studien zeigen: Je positiver meine Wunschvorstellungen von etwas sind, je positiver ich also davon träume, es schon geschafft zu haben, desto stärker lehne ich mich zurück. Wenn ich den Erfolg mental bereits erlebe, brauche ich mich ja nicht mehr anzustrengen, um meine Wünsche zu erfüllen. Ich bin im Kopf schon da. Das führt dazu, dass ich am Ende in der Realität weniger erfolgreich bin.