»Schlaf am Nachmittag spielt eine Rolle für das Gedächtnis«

Manche schwören drauf, andere kommen danach nicht mehr auf die Beine: Ein erholsamer Mittagsschlaf ist eine Kunst. Die Schlafforscherin Susanne Diekelmann verrät, wie lange und tief das Nickerchen sein sollte  – und wann man darauf besser verzichtet.

Foto: iStock / Wavebreakmedia

SZ-Magazin: Frau Diekelmann, in den dunklen Wintermonaten fühlen sich viele Menschen tagsüber erschöpfter und müder als sonst. Hilft da ein Mittagsschlaf?
Susanne Diekelmann: Für das erhöhte Schlafbedürfnis im Winter ist der Nucleus suprachiasmaticus verantwortlich, ein kleiner Kern im Hirnstamm. Diese Region ist sensitiv für Lichtverhältnisse und aktiviert bei Helligkeit unser Wachheitssystem. Bleibt das Lichtsignal aus, wird das Schlafsystem aktiviert, wir werden schläfrig. Es ist also völlig normal, jetzt ein wenig müder zu sein als im Sommer. Zudem entwickeln manche Menschen um diese Jahreszeit eine leichte Winterdepression, was ebenfalls mit zu wenig Tageslicht zusammenhängen kann und auch ein stärkeres Gefühl von Erschöpfung hervorruft. Zu einem Mittagsschlaf würde ich aber erst raten, wenn Sie nachts auch zu wenig Schlaf bekommen.