»Zugegeben, da habe ich recht großzügig gerechnet«

Darf man als Freiberufler Corona-Soforthilfe vom Staat beantragen, obwohl es anderen Selbstständigen durch die Krise deutlich schlechter geht? Man darf. Trotzdem sind viele verunsichert – oder haben ein schlechtes Gewissen. Fünf Betroffene erzählen.

Der Antrag auf Soforthilfe wird gerade meist schnell bearbeitet – und ist ungewohnt unkompliziert. 

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Es klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Vier Seiten Papier, ein paar Kreuzchen an der richtigen Stelle, und los geht’s: »Ich beantrage die größtmögliche Soforthilfe.« Was sonst viel Zeit und Nerven kostet – einige tausend Euro vom Staat überwiesen bekommen – geht jetzt so einfach, dass man sich die Augen reibt.

Wir, die Autor*innen dieses Textes, arbeiten als freier Journalist und freie Autorin in Leipzig – und wie viele andere Selbständige stellt uns das Coronaviruse vor existenzielle Fragen und Probleme: Dutzende Aufträge sind weg, Lesungen wurden abgesagt, Interviews und Podien auf unbestimmte Zeit vertagt. Gleichzeitig laufen die Kosten wie Büro- und Wohnungsmiete weiter.