»Das ist mehr wert als eine Million Euro Provision«

Salomé Balthus leitet einen Escortservice, für den sie keine Vermittlungsgebühren verlangt. In der neunten Folge ihres Coronatagebuchs erklärt die Prostituierte, was sie durch diese Arbeit stattdessen gewinnt – und warum Solidarität in ihrem Beruf so wichtig ist.

    Die Edel-Prostituierte Salomé Balthus, 34, lebt in Berlin.

    Foto: Uwe Hauth

    Alle Folgen des Coronatagebuchs

    Künstlerinnen, Ärzte, Pfleger, Seelsorgerinnen, Prostituierte: Für das SZ-Magazin schreiben interessante Persönlichkeiten #Coronatagebuch. Alle Folgen finden Sie hier.

    Zum Glück habe ich noch andere Dinge zu tun, als täglich den Podcast eines Virologen zu hören. Ich bin ein arbeitender Mensch, und meine promiske Kerntätigkeit nimmt ehrlich gesagt die geringste Zeit meiner Geschäftstätigkeit ein. Wer sich ein bisschen über mich informiert hat, weiß: Ich bin nicht nur Hure, ich leite einen eigenen Escortservice! Meine kleine Gesellschaft von Hetären. Und das ist das Besondere, der Grund dafür, dass sich die Öffentlichkeit für mich zu interessieren begann: Ich nehme keine Provision. Ich verdiene nichts damit, dass meine Kolleginnen über meinen Escortservice an Kunden kommen. Das ist, bei aller Bescheidenheit, eine Weltneuheit. Keiner in der gesamten Paysex-Branche hatte jemals so eine verrückte Idee.