Es war Nacht. Ich saß am Küchentisch, trank Tee und las. Ich trug meine wärmste Pyjamahose, einen Pullover und meinen geliebten wollenen Hausmantel, den ich zu Weihnachten 2009 geschenkt bekommen hatte, in einem sehr kalten Winter. Meine Füße steckten in schafwollgefütterten Hausschuhen. Ich liebe alle diese Kleidungsstücke, sie sind weich und warm und geben mir ein Gefühl von Luxus.
»Du sitzt neuerdings öfter in der Küche als sonst«, sagte Bosch, mein sehr alter Kühlschrank und Freund. »Es ist der wärmste Raum der Wohnung«, antwortete ich. »Wir heizen nicht, es ist auch nicht wirklich nötig, der Winter ist ja noch nicht da. Aber früher hätten wir jetzt mal die Heizkörper aufgedreht, sicher, ein bisschen. Das Wohnzimmer ist schon kühl in dieser Zeit. Es ist mir fremd geworden. Wie seltsam übrigens der Begriff Wohnzimmer ist, nicht wahr? Im Schlafzimmer schläft man, im Badezimmer wird gebadet und im Wohnzimmer gewohnt. Aber wenn ich nicht im Wohnzimmer bin, wohne ich dann nicht?«