Zum Nichtstun gezwungen

Was man früher verheimlichte, wird nun von der Wissenschaft mit Nachdruck empfohlen: Es gibt für Hirn und Kreativität nichts Besseres, wie unser Autor erfuhr, als regelmäßig einzunicken, wegzudriften und abzuschweifen.

Illustration: Dirk Schmidt

Bruno, mein alter Freund, ist an den Augen operiert worden. Danach, so lautete die Maßgabe, müsse er möglichst immerzu bäuchlings auf dem Sofa liegen und nichts tun. Warum? Ich habe es vergessen. Aber ich habe mir gemerkt, dass Bruno sagte: Das sei eigentlich schön, dieses Leben als Chaiselongue-Existenz, ohne Zu-tun-Liste. Einkaufen gehen, Müll rausbringen, Essen machen? Sorry, my dear, ich muss hier liegen, auf den Boden starren und eine Nothing-to-do-Liste abarbeiten.

Zufällig wurde ich beinahe zur selben Zeit an