Kleben und kleben lassen

Immer mehr Aktivistinnen kleben sich auf Straßen oder an Kunstwerken fest. Wäre das nicht auch eine Form des Protests für den Alltag? Wenn etwa Eltern sich im Kinderzimmer an die Wand pappten, bis der Nachwuchs aufgeräumt hat? 

Illustration: Dirk Schmidt

Immer wieder sieht man Aktivistinnen, die in selbst verursachter Passivität an irgendetwas festkleben, sei es die Wolfenbütteler Straße stadteinwärts in Braunschweig oder Nicolas Poussins Gewitterlandschaft mit Pyramus und Thisbe im Frankfurter Städel-Museum, sei es die Laokoon-Gruppe in den Vatika­nischen Museen oder der Frankenschnellweg in Nürnberg.

Mich erinnert das einerseits wie gewünscht an die verheerenden Folgen unseres sorglosen Umgangs mit dem Weltklima. Andererseits aber auch an einen Sommertag Anfang der Sechzigerjahre. Ich hatte Zitronenlimonade mit Hilfe eines Strohhalms aus einer