Gerade war ich in Antwerpen. Ich besuchte das Königliche Museum der Schönen Künste und stand plötzlich vor Bildern eines Malers, von dem ich nie gehört hatte: Jules Schmalzigaug. Sie gefielen mir, das flutende Licht darin, das irre Tempo, das Gestöber heller Farben. Schmalzigaug, so lernte ich, entstammte einer Antwerpener Händlerfamilie, wurde 1882 geboren, starb leider schon 1917 und war Teil des Futurismus, einer Kunstbewegung, die den etablierten Betrieb verachtete, sich dem Rausch der Geschwindigkeit, der Modernität, der Gleichzeitigkeit unterschiedlichster Ereignisse verschrieb und dies in ihren Bildern zu fassen versuchte, später auch in der Literatur. Alfred Döblins Berlin Alexanderplatz, John Dos Passos’ Manhattan Transfer oder James Joyce’ Ulysses sind Romane, die sich futuristischer Techniken bedienen, der Montage diversester Geschehnisse zum Beispiel.
Zukunft? Muss das sein?
Die Gegenwart ist zum Fürchten und vor dem, was kommt, kann einem bange werden. Wie schafft man es, trotzdem froh und zuversichtlich zu bleiben?