Weg da!

Im Großstadtverkehr ist die Fahrradglocke unverzichtbar. Aber wie sollte sie am besten klingen? Wie ein Nashornfurz, eine Feuerwehrsirene – oder gar ein Warnruf Karl Lauterbachs?

Illustration: Dirk Schmidt

Bevor ich zum Thema Fahrradglocken komme, einige Worte zu Napoleon und mir.

Als ich einmal nach langem Arbeitstag in Chemnitz übernachten musste, riss mich um sechs Uhr am Morgen das Geläut der benachbarten Kirche aus dem Schlaf. Ich verlor mich in unchrist­lichen Flüchen.

Napoleon hingegen litt auf St. Helena auch daran, dass er dort kein Angelusläuten mehr vernahm, »ich kann mich nicht daran gewöhnen, es nicht mehr zu hören«, heißt es im nach seinem Tod veröffentlichten Mémorial. Immer habe ihn Glockenklang an Kindheitstage erinnert, sagte er. Sein Privatsekretär Bourrienne berichtete, Bonaparte sei auf Spaziergängen immer stehen geblieben, wenn die Glocken läuteten, »damit unsere Schritte ja nichts von dem ihn bezaubernden Klang der Glocken verlorengehen ließen«.