Die Vermessung der Welthandtuchmenge

Im Boxkampf wirft man das Handtuch, wenn einer nicht mehr kann. Ist die Zeit dafür nun auch gesamtgesellschaftlich gekommen? Oder könnte im beherzten Wurf des Badetuchs vielmehr unsere Rettung liegen?

Illustration: Dirk Schmidt

Nun möchte ich über die Rettung der Welt sprechen. Es brennt, wie bekannt, an allen Ecken und Enden. Ich sage nur: Putin. Ich sage weiterhin: Polkappenschmelze. Ich erwähne zusätzlich: Insektensterben. Ich weise außerdem hin auf: Regenwaldabholzung. Ich zähle schließlich dazu: in Wildtieren lauernde, mutationsgeile Virenarten. Ich möchte hinzufügen: das üble Regime in China.
Kein Wort darüber hinaus.

Der Schutz der Umwelt ist ganz klar wichtigste Maßnahme überhaupt. Höchste Priorität. Zentrale Handlungsmaxime.

Die meisten wissen: Seit Jahren steht die Hotel- und Pensionsbranche an vorderster Front. Das Stichwort Handtuch muss hier genügen. Aber jenen, die lange nicht in einem Hotelbadezimmer waren, sage ich: In jeder, ich wiederhole, in jeder deutschen Beherbergungsnasszelle weisen Aufkleber/Aufsteller darauf hin, es diene der Umwelt, wenn Handtücher nicht nach jeder Körpertrocknung gewaschen werden, sondern auf den Halter gehängt dem Zimmerdienst als Zeichen dienen: Ich (also das Handtuch) werde weiter die Gasthaut frottieren. Ich (also der Gast) will nicht den Waschmittelbruttoverbrauch ins Uferlose steigern. Nur das Handtuch auf dem Boden signalisiert den Waschwunsch. Tag für Tag der Kampf! Tapfere Zimmervermieterbranche!