Bikini in der Kathedrale

Was tun mit Orten, die unter zu vielen Besuchern leiden? Manche italienische Gemeinden führen Verhaltensregeln für Touristen ein, für Venedig hätte unser Kolumnist allerdings eine bessere Lösung.

Illustration: Dirk Schmidt

Das italienische Dorf, in dem ich mich aufhalte, ist voller Gassen, in denen nachmittags kaum Menschen zu ­sehen sind. Aber ich habe etwas zu erledigen und nähere mich auf meinem Gang einer Ecke, als aus der steilen Gasse dahinter bergab eine Mountainbikerin herausschießt. Ich weiche erschrocken ­zurück. Die Frau schreit nach hinten: »Vorsicht, da ist einer!« Bremsend kriecht ihr Gefährte auf seinem Gefährt ums Eck.

»Keine gute Idee!«, sage ich.

»Aber doch nicht so schlimm«, sagt der junge Mann,