SZ-Magazin: Herr Kaeß, ich habe mich vor unserem Interview mit dem bayerischen Gaststättenverband unterhalten. Mich hat beeindruckt, wie die komplette Wirtschaft einer Region mit dem Wirtshaus zusammenhängt: die Metzgerei, Bierbrauer, Landwirte, die Dorfgemeinschaft, der Tourismus. Wie ist das in Ihrem Ort?
Max Kaeß: Wir haben zwar noch ein Hotelrestaurant, das am Rand des Dorfes liegt, aber für fast 3000 Einwohner in einem recht touristischen Ort am Bodensee ist das wenig. Die Leute haben gesagt, es fehlt eine Wirtschaft, wo man sich abends zusammensetzt. Auf einer Gemeinderatssitzung sagte der Bürgermeister, es gebe doch das super ausgestattete Vereinsheim, ob sich da nicht jemand finden würde … Und dann habe ich mich bei ihm gemeldet.
Der Dorf-Retter
Im Heimatort von Max Kaeß haben die Wirtshäuser zugemacht. Deswegen versucht der 24-Jährige, dem 3000-Einwohner-Dorf am Bodensee mit Gastro-Events neues Leben einzuhauchen. Ein Gespräch über faire Schnitzelpreise und das erfüllende Gefühl, einen Treffpunkt für Menschen zu schaffen.